Proteasen spalten Peptidbindungen in Proteinen. Dies kann einerseits unspezifisch zum kompletten Abbau der Substratproteine führen, andererseits können Proteine auch hoch spezifisch an wenigen Stellen gespalten werden. Proteasen können so die biologische Funktionen und Aktivität der Substrate beeinflussen und dadurch vielfältige biologische Prozesse steuern. Neben der biologischen Funktion können Proteasen auch als biotechnologische Werkzeuge gezielt zur Charakterisierung rekombinanter Proteine und ihrer Modifikationen genutzt werden. In diesem Vortrag werden massenspektrometrische Verfahren zur Charakterisierung von Proteasen vorgestellt, sowie aktuelle Anwendungsmöglichkeiten spezifischer Proteasen skizziert.

Prof. Dr. Pitter F. Huesgen studierte Chemie mit Schwerpunkt Biochemie an den Universitäten Marburg und Stockholm, gefolgt von einer Promotion zu pflanzlichen Proteasen an der Universität Konstanz, die er 2008 erfolgreich abschloss. Während des anschliessenden Postdoc-Aufenthaltes an der University of British Columbia entwickelte er Massenspektrometrie-basierte Methoden zur Charakterisierung von Proteasen. Seit 2014 ist Pitter Huesgen Teamleiter am Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik des Forschungszentrums Jülich, seit 2019 zusätzlich Professur für Proteolyse und Proteindynamik an der Universität zu Köln. Schwerpunkt der aktuellen Forschung ist die Regulation biologischer Prozesse durch Proteasen.